Ein Gastspiel des Wiener Tourneetheaters brachte am 11. Februar 2019 Dürrenmatts Klassiker der Moderne auf die Dobler Bühne.
Gut vorbereitet und in gespannter Erwartung saßen die Burschen und Mädchen der dritten und vierten Klassen unserer Schule in den Reihen unseres improvisierten Turnsaal-Theaters, hatten sie doch in den vorangegangenen Deutschstunden „Die Physiker“ des Schweizer Dramatikers Friedrich Dürrenmatt gelesen und diskutiert.
In der Tat sind die Inhalte zeitlos gültig, geht es dabei doch um die grundlegenden Fragen des menschlichen Überlebens, wenn sich ein genialer Physiker namens Möbius vor der Welt in ein Schweizer Nervensanatorium flüchtet und dort den Irren vortäuscht, um seine Weltformel, die „einheitliche Feldtheorie“, vor dem Zugriff und Missbrauch der Mächtigen zu schützen. Mit ihm eingesperrt sind zwei weitere Narren, die vorgeben Isaac Newton und Albert Einstein zu sein, wobei sie sich im Laufe der Handlung als Spione zweier konkurrierender Systeme zu erkennen geben.
Schlussendlich kommt es zum großen Showdown, bei dem die Anstaltsleiterin in einer überraschenden Wendung eine entscheidende Rolle spielt. Offen bleiben jedoch die Fragen, ob der einzelne Wissenschafter über seine Entdeckungen allein verfügen darf und ob er sich stets sicher sein kann, dass seine Aktivitäten nicht überwacht und kontrolliert werden. Und ernüchternd ist die Bilanz am Ende des Stückes, wenn es heißt:
„Der Einzelne vermag nichts gegen den Lauf seiner Geschichte“.
Mit großer Routine, viel Spielwitz und einer Portion Spannung wurde Dürrenmatts Welterfolg von den Schauspielerinnen und Schauspielern des Wiener Tourneetheaters dem jungen Publikum präsentiert, das mit viel Applaus die beeindruckenden Leistungen quittierte.
Red.