Die 2a-Klasse kocht klassische Schnellgerichte
Gleich vorweg: In diesem Bericht geht es nicht um Haute Cuisine, sondern um - der Leser möge jetzt stark sein - einen famosen Bildungsmisstand, dessen die 2a-Klasse jedoch Herr wurde. So begab es sich, dass in einem beiläufigen Gespräch entlang der Projektwoche sich das Thema plötzlich um die schnelle, aber durchaus dem Gaumen zugetane Küche der "Standln" drehte. Man besprach sich und es wurde schnell klar, dass die Schülerinnen und Schüler in puncto Spontanversorgung kulinarischer Natur gänzlich amerikanisiert geprägt worden waren. Da war sehr wohl die Rede von Burgern und Pizzen, Wraps und Dönern, doch fehlten gänzlich die Palatschinken, die Spielarten der gekochten und gebratenen Wurst mit oder ohne Semmerl sowie die Lángos, weiters die großartigen Variationen der Krautsalate, die sich so vortrefflich vorbereiten lassen, also all die großartigen Retter in der Not, an welchen die Schüler später einmal (nach ihrer Lehrabschlussfeier oder nach ihrem Maturaball) wohl vorbeigehen würden, alleine deswegen, weil ihnen das Wissen darob fehlte.
Es sei an dieser Stelle bemerkt, dass die Spielarten der (neudeutsch genannten) Foodtrucks durchaus das Missfallen von kritischen Ernährungsberatern erregen würden, doch war zu jenem Zeitpunkt bereits die Idee geboren, zu jeder möglichen Gelegenheit eine möglichst gesunde Variante der schnellen Küche zu präsentieren.
Da wurde schon einmal die Kochplatte während der Projektwoche ausgepackt und spontan ein Lángos zubereitet, da gab es schweißtreibende Palatschinken-Aktionen oder schmackhafte Ausflüge nach Bella Italia, nur um die Kinder darauf zu stoßen, wie schnell eine gesunde Variante jener Speisen bereitet werden könne. Neben der großen Begeisterung am Kochen mit CoKV und KV und der ausgeprägten Überraschung, wie einfach manche Dinge sich zubereiten lassen, mussten die SchülerInnen nur eines bemängeln: Es war immer ein bisserl zu wenig.
Erwin Lackner